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Let's Go Wanderjugend startet in die 2. Runde!

Projektphase für den Spessartbund
Vielerorts ist es schwierig, neue Kinder- und Jugendgruppen zu gründen und bestehende am Leben zu erhalten. Dies kann unterschiedliche Gründe haben: Das Angebot für Kinder und Jugendliche vor Ort ist groß und der Wanderverein nur eine Möglichkeit von vielen oder aber die Kinder haben im Zuge von G8 und Ganztagsschule nur noch wenig Zeit, die Freizeitangebote zu nutzen. In einigen Ortsgruppen gibt es motivierte Ehrenamtliche, die aufgrund der Schwierigkeiten die Lust verlieren, sich weiterhin für den Aufbau der Kinder- und Jugendarbeit einzusetzen.

Das „Let's Go Wanderjugend“-Projekt startet daher in die zweite Runde. Diesmal begleitet der Landesverband sechs Ortsgruppen aus dem Spessartbund zwei Jahre bei der Weiterentwicklung.

Abschlussbericht 1. "Let's Go Wanderjugend"-Projekt

Abschlussbericht "Let´s go Wanderjugend"„Let’s go Wanderjugend“ - Ein Weg mit HindernissenDer eine hat sie, die andere möchte sie – und mancher will gar nichts davon wissen: Kinder- und Jugendarbeit im Verein.Vielerorts ist es schwierig, neue Kinder- und Jugendgruppen zu gründen und bestehende am Leben zu erhalten. Dies hat ganz unterschiedliche Gründe: Das Angebot für Kinder und Jugendliche vor Ort ist groß. Der Wanderverein ist nur eine Möglichkeit von vielen oder aber die Kinder haben im Zuge von G8 und Ganztagsschule nur noch wenig Zeit, die Freizeitangebote zu nutzen. Oftmals fehlt es an motivierten Ehrenamtlichen, die sich die Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen auf ihre Fahne schreiben. Dort, wo es Engagierte gibt, verlieren sie manchmal aufgrund der Schwierigkeiten die Lust, sich weiterhin für den Aufbau der Kinder- und Jugendarbeit einzusetzen. Aber wie sieht die Zukunft der Wandervereine aus, wenn Kinder und Jugendliche völlig aus dem Blick geraten?Gemeinsam unterwegs Richtung sichere ZukunftDie 2010 von der Deutschen Wanderjugend Landesverband Hessen durchgeführte Umfrage bei den hessischen Wandervereinen machte deutlich, dass Angebote für Kinder und Jugendliche längst nicht in jedem Wanderverein Teil des Wanderplans sind. Dem Vorstand war und ist die Kinder- und Jugendarbeit an der Basis ein sehr wichtiges Anliegen. Im Jahr 2011 startete der Verein das neuartige Projekt „Let’s go Wanderjugend“: Drei Ortsgruppen sollten zwei Jahre lang beim Aufbau der Kinder- und Jugendarbeit unterstützt werden – denn gemeinsam ist man einfach besser unterwegs. Die Startvoraussetzungen der vier teilnehmenden Ortsgruppen waren sehr unterschiedlich in Bezug auf die vorhandene Manpower und den Rückhalt aus dem Verein. Nach fünf Projektgruppentreffen, einigen Rückschlägen und vielen Fortschritten ist die Projektgruppe nun um wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse reicher, die hoffentlich auch anderen Ortsgruppen helfen, die Zukunft ihres Wandervereins nachhaltig zu sichern.Ohne Wenn und Aber - Kinder und Jugendliche muss man wollenBeim ersten Treffen haben einige Teilnehmer_innen, vor allem aber anwesende Vorstände als Ziel benannt, dass die Kinder- und Jugendarbeit nach den zwei Projektjahren ein Selbstläufer sein soll. In dieser Aussage steckt der nachvollziehbare Wunsch, nicht permanent mit diesem zusätzlichen Arbeitsbereich konfrontiert zu sein. Manchmal enthalten diese Worte auch die Hoffnung, dass die Kinder- und Jugendarbeit das andere Vereinsleben möglichst wenig berührt.Die wichtigste Erkenntnis zuerst: Es reicht nicht, jemanden abzustellen, der, fernab von den „normalen“ Vereinsangeboten, ein Angebot für Kinder und Jugendliche macht. Eine funktionierende Kinder- und Jugendarbeit verändert den ganzen Verein. Sie bringt eine neue Dynamik, neue Teilnehmer_innen und manchmal auch neue Mitglieder. Bestehende Angebote müssen überdacht und ggf. erweitert werden, weil die jungen Mitglieder z.B. auch an der Jahresabschlusswanderung teilnehmen möchten, die bislang aber gar nicht kinderfreundlich ausgerichtet war. Diese Veränderung muss gemeinsam entscheiden und vom Verein gewollt sein. Im Rahmen des Projektes war die Kinder- und Jugendarbeit bei vielen Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen Thema.  Nicht jedes Mitglied wird die Veränderung der bestehenden Vereinsausrichtung per se gut finden, manche werden mit Kritik, Ablehnung oder Austritt reagieren. Unerlässlich für den Erfolg ist die Akzeptanz und Bereitschaft des Vorstandes, sich der neuen Zielgruppe zu öffnen, die Entwicklung als Chance zu verstehen und die Mitglieder so gut wie möglich mitzunehmen auf den Weg der Veränderung. Nur so erhalten die Ehrenamtlichen, die die konkreten Angebote für Kinder und Jugendliche machen, die nötige Unterstützung.Im Auftrag der Jungen: Jugendwart_in und Jugendleiter_inTeilnahmekriterium für das Let‘s go Projekt war, dass es in jeder Ortsgruppe mindestens zwei Personen gibt, die sich über den gesamten Projektzeitraum für die Kinder- und Jugendarbeit einsetzen. Im Rückblick konnte festgestellt werden, dass das Thema „Mitstreiter-Gewinnung“ ein sehr großes und wichtiges ist, das maßgeblichen Einfluss auf die Motivation und das Durchhaltevermögen der Engagierten hat.Es ist wichtig, dass es mindestens eine, besser zwei Personen gibt, die sich für die Kinder- und Jugendarbeit des Vereins verantwortlich zeichnen. Schwierig ist es, wenn diese Person bereits mit anderen Ämtern belegt ist. Der erste Schritt muss hier sein, jemanden zu finden, der genügend Zeit hat, sich hauptverantwortlich um den neuen Aufgabenbereich zu kümmern. Günstig ist es, wenn die Initiative von einem Vorstandsmitglied ausgeht und dieses gezielt nach einem_r zukünftigen Jugendwart_in oder Jugendleiter_in sucht. Hierbei muss nicht sofort eine tatsächliche Wahl erfolgen, sondern es empfiehlt sich eine Art Probezeit, um in den Aufgabenbereich hinein zu schnuppern. Diese Aufgabenverteilung hilft einer Überarbeitung vorzubeugen. Gleichsam sorgt sie auch dafür, dass es nicht zu Interessenskonflikten im Entwicklungsprozess kommt und die Sichtweisen aller Mitglieder und Zielgruppen vertreten werden.Für die Gewinnung und Motivation von Ehrenamtlichen hat die Deutsche Wanderjugend das Beratungskonzept „Wer bei fünf nicht auf dem Baum ist...“ entwickelt, das gerne in der Geschäftsstelle angefragt werden kann.Öffnung nach Außen - Dynamik für das VereinslebenIn allen teilnehmenden Ortsgruppen hat das Let’s go Projekt eine unerwartete Veränderung gebracht. Durch die Bewerbung der neuen Angebote über Zeitungen, Kindergärten und Schulen, Infoständen und Facebook wurden die Wandervereine verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen und neue Gesichter, nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Familien, „Mittelalte“ und Senioren haben sich von der neuen Ausrichtung angesprochen gefühlt. Senioren haben an ausgeschriebenen Erlebniswanderungen teilgenommen und Familien sonntags die Wanderheime besucht. Diese (anfangs ungewollte) Öffnung nach Außen hat eine ganz neue Dynamik ins Vereinsleben gebracht, die von allen Beteiligten als äußerst positiv wahrgenommen wurde. „Unverhofft kommt oft“- und manchmal kommt unverhofft etwas sehr gutes. „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“In den Worten Antoine de Saint-Exuperys, des französische Autors von „Der kleine Prinz“, steckt die letzte Erkenntnis: Bei allen Wünschen, formulierten Zielen und Plänen, die letztendliche Entwicklung, die die Beschäftigung mit der Kinder- und Jugendarbeit für den Verein bringt, lässt sich umfassend nicht voraussehen. Mit einer den jungen Menschen zugewandten Haltung und einem klaren „Ja“ zur Kinder- und Jugendarbeit lässt sich aber viel Gutes möglich machen. Und das nicht nur für die Jungen, sondern für den ganzen Verein. Bei Fragen rund um die Kinder- und Jugendarbeit oder Unterstützungsbedarf beim Aufbau einer Kinder- und Jugendarbeit steht die Deutsche Wanderjugend Landesverband Hessen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Kontakt:Deutsche Wanderjugend Landesverband HessenSt. Péray Str. 764823 Groß-UmstadtTel. 06078/74812Fax 06078/74813Mail: info@wanderjugend-hessen.deInternet: www.wanderjugend-hessen.de Gerrit Himmelsbach, 1. Vorsitzender des Spessartbunds, hat das Let‘s go Projekt die zwei Jahre begleitet:„Viele unserer Vereine tun sich schwer mit dem Weg in die Zukunft aufgrund nachlassendem Engagements und Überalterung der Mitglieder. Das Let‘s go Projekt, das ich über die gesamten zwei Jahre begleiten durfte, hat in die teilnehmenden Vereine Impulse vermittelt, die spürbare Veränderungen mit sich gebracht haben: Den Blick über den Tellerrand sowie die Kommunikation mit Wanderfreunden_innen, denen es genauso geht. Möglich wurde dies durch die fachlich bestens vorbereitete, nachhaltige und motivierende Betreuung durch die Bildungsreferentin der Deutschen Wanderjugend Landesverband Hessen, Hannah Böhnisch, die eine Perspektive für die erfolgreiche Entwicklung unserer Vereine und Gruppen in der "individualisierten" Gesellschaft vermittelt. Ein großes Dankeschön an Hannah und an die hessische Wanderjugend, die dieses Programm angeboten hat!“

Auftakt Let's Go Wanderjugend

Projekt zum Aufbau von Kinder- und Jugendarbeit
Nach der Ausschreibungs- und Bewerbungsphase im Sommer 2011 konnte das Projekt "Let's Go Wanderjugend" am Samstag, den 10.12.2011, mit einem 1. Projektgruppentreffen in der Geschäftsstelle des Spessartbundes in Aschaffenburg gestartet werden. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.

An der Kick-off-Veranstaltung nahmen insgesamt 15 Personen aus den ausgewählten Ortsgruppen Aschaffenburg-Damm, Aschaffenburg-Nilkheim, Gondsroth (alle Spessartbund), Elm (Rhönklub), der Deutschen Wanderjugend Landesverband Hessen und dem Spessartbund teil. Neben einer gegenseitigen Vorstellung der Ortsgruppen und einem Input in "Kinder- und Jugendarbeit heute", ging es vermehrt um Ziele, Wünsche und Stolpersteine in Bezug auf die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort.

Erste Schritte wurden ausgearbeitet und eins ist klar - interne Aufklärungsarbeit darf auf keinen Fall fehlen, wenn der Aufbau von Kinder- und Jugendarbeit nachhaltig werden soll.