Technik ist heutzutage allgegenwärtig: am und im Ohr, am Handgelenk, in der Hosentasche, auf der Nase... Manche vernetzen ihr ganzes Haus und ganzes Leben miteinander. Wir verabreden uns spontan über Chats, videocallen statt uns persönlich zu treffen und lesen Reiseblogs anstatt selbst in die Natur hinaus zu gehen. Permanent online zu sein, kann auch Stress verursachen, denn immer erreichbar sein zu können/müssen/wollen, hat seine Tücken.
Auch wenn wir von der Deutschen Wanderjugend selbst digitale Angebote wie GeoCaching, Actionbounds, Instawalks und mehr im Angebot haben, suchen wir auch regelmäßig technikfreie Frei-Zeit.
Mach ein Ritual daraus, auf das du dich vorbereiten kannst. So wie du andere Events planst, kannst du auch technikfreie Tage in den Kalender setzen. So kannst du deinen Freundinnen und Freunden Bescheid geben und sie erwarten nicht von dir zu hören. Auch du musst keine Angst haben, dass es mit anderen Stress gibt. "FOMO" - fear of missing out -, d.h. die Angst etwas zu verpassen, hält viele davon ab, den eigenen Technikkonsum zu reduzieren. Diese Angst musst du bei einem geplanten und kommunizierten digital detox nicht haben, denn dieser Tag gehört dann ganz dir.
Wenn dir ein ganzer Tag zu viel ist, dann richte dir technikfreie Zeiten ein, z.B. täglich zwei Stunden vor dem Schlafengehen oder jeden Donnerstagnachmittag. Einfacher wird es, wenn du weißt, was du ansonsten in dieser Zeit tun möchtest, z.B. ein kreatives Projekt umsetzen, ein Buch lesen, dich mit Freundinnen und Freunden treffen oder einen Ausflug machen. So "vermisst" du das Smartphone nicht oder kommst nicht auf die Idee, aus Langeweile Technik zu nutzen.
Vielleicht erntest du schräge Blicke, wenn du in deinem Freundeskreis einen digital detox ankündigst - erzähle ihnen, warum du das tun möchtest und lade sie ein, es gemeinsam zu versuchen. Sprecht über eure Sorge Neues in den Sozialen Medien zu verpassen oder zu viele Nachricht beantworten zu müssen; tausche dich mit anderen darüber aus, was dir an persönlichen Treffen gut gefällt oder was du in deiner Frei-Zeit genießt.
Es ist kein Geheimnis, dass das blaue Licht in Smartphones, Tablets und Laptops dich durch Homonausschütttung wach hält. Dein Schlaf wird erholsamer, wenn du spätestens eine Stunde vor dem Schlafen nicht mehr solche Bildschirme nutzt. Besorge dir einen analogen Wecker für dein Schlafzimmer und mache etwas anderes zu deinem Abendritual als durch Social Media zu scrollen, z.B. ein Buch lesen, Tagebuch schreiben, in einem Magazin blättern, dich mit den Menschen, mit denen du zusammenlebst, unterhalten, Stretching, Yoga oder Entspannungsübungen.
Unabhängig von einem digital detox können dir Achtsamkeitsübugen dabei helfen, das Hier und Jetzt intensiver wahrzunehmen, dich weniger ablenken zu lassen und das, was du gerade tust, mehr zu genießen. Einfache Übungen sind: beim Essen auf die Lebensmittel achten anstatt parallel Technik zu nutzen; in der Natur achtsam zu gehen anstatt gleichzeitig Musik zu hören oder Sprachnachrichten aufzunehmen; bei Stress Atemübungen oder Meditation zu nutzen anstatt zu googlen oder dich in Social Media abzulenken.